Newsletter-Texte, die verkaufen – Interview mit Copywriterin Christina Manolaki

Interview: Newsletter-Texte, die verkaufen, mit Christina Manolaki

Der monatliche Newsletter steht an und Sie wissen nicht, was Sie schreiben sollen?
Sie haben Sorge, dass Ihre E-Mails nerven? 
Sprechen Sie die Sprache Ihrer Kunden und schreiben Sie Texte, die verkaufen.

Christina Manolaki ist freie Texterin und verrät in diesem Interview ihre Tipps für bessere Marketingtexte.
Lernen Sie, wie Texte geschrieben werden, die Ihre Newsletter-Abonnenten zum Handeln bringen.

Übersicht

Was ist Copywriting? Wo ist der Unterschied zum Texten?

„Copywriting kann man mit Werbetexten übersetzen.
Es ist Schreiben, das bewährte Methoden, Daten über die Zielgruppe und menschliche Entscheidungsprozesse berücksichtigt, um Leser zu einem „JA“ zu bewegen. Ein Text kann zum Beispiel informativ und auch emotional sein, aber nicht verkaufen.

Ziel von Copywriting ist, dass Leser auch handeln – sich also zum Webinar anmelden, auf einen Link klicken, oder auf der Salespage kaufen.“

Ich habe ein Anmeldeformular auf meiner Website und eine Checkliste als Freebie, aber niemand meldet sich für meinen Newsletter an.
Was kann ich verbessern?

„Kommt genug Traffic auf die Website (es kann auch daran liegen) und ist die Anmeldung gut platziert?
Wenn ja: Ist das Freebie wirklich attraktiv? Es muss nicht unbedingt etwas sehr Aufwendiges sein – Hauptsache ist, dass es tatsächlich nützlich oder interessant ist.

Kaum jemand meldet sich für einen Newsletter an, um „regelmäßige Updates“ und Unternehmensnews zu bekommen – wenn der Newsletter auf der Seite so beworben wird, ist das für die meisten Kunden nicht so interessant.
Sie müssen für ihre E-Mail-Adresse etwas Wertvolles bekommen, und davon müssen sie schon in der Anmeldung überzeugt werden.“

Was ist für den Inhalt eines Newsletters wichtig, und wie oft soll ich einen verschicken?
Ich möchte Leser nicht nerven.

„Wichtig ist natürlich, dass der Newsletter für Empfänger irgendwie relevant ist – weil sie unterhalten werden oder etwas lernen usw.
Natürlich möchte man etwas verkaufen, aber das Lesen soll sich an sich schon lohnen.
Denn reine Verkaufs-E-Mails, die wöchentlich verschickt werden, aber noch nicht kaufbereiten Lesern nichts bieten, können schon nerven.

Ein Konzept hilft dabei, und das muss nicht mal kompliziert sein.
Was soll das Alleinstellungsmerkmal des Newsletters sein? Soll es darin Tipps geben, die man nicht überall bekommt? Oder Storytelling? Oder wirklich interessantes Hintergrundwissen (Achtung, interessant für Kunden, nicht für einen selbst)?

Vorsicht vor langweiligen Business-Newslettern, die „professionell“ klingen, ohne einen tatsächlichen Wert zu bieten!
Der Newsletter muss etwas bieten, das wichtig genug ist, damit Kunden ihre E-Mail-Adresse hergeben.
Und was das ist, findet man auch durch Zuhören heraus: Fragen in persönlichen Kundengesprächen, in E-Mails oder Telefonaten könnten Hinweise sein, was ein gutes Thema wäre.
Noch eine Möglichkeit ist, z. B. schon beim Opt-in in den Einstellungen zu fragen, was sie am meisten interessieren würde – mit Multiple Choice zur Auswahl und natürlich freiwillig! Ansonsten wäre das eine zusätzliche Hürde zur Anmeldung.

Ein gut geschriebener Newsletter mit nützlichen Inhalten sollte schon einmal im Monat versendet werden – aber die wenigen guten Newsletter, für die ich selbst angemeldet bin, bekomme und lese ich gerne auch öfter! Denn ich weiß, dass der Inhalt die Lesezeit wert ist.“

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Wie lang sollte ein Newsletter sein und wie viele Themen oder Produkte soll ich darin vorstellen?

„Zur Länge gibt es eigentlich keine feste Regel – viel wichtiger ist, dass der Inhalt nützlich ist.
Es kann gerne ein Tipp zwischendurch sein, um ein bekanntes Problem zu lösen – nur ein paar Zeilen, aber wirksam. Oder auch ausführlicher, wenn man eine persönliche Geschichte erzählt, die für Leser von Bedeutung ist. Mit ca. 250 Wörtern kann man schon einen interessanten Gedanken transportieren. Das reicht oft aus.

Ich rate dazu, nur über ein Thema zu sprechen – wenn mehrere Produkte und Infos vorgestellt werden, verliert der Text Wirkung.
Eine einfache Regel im Copywriting ist: Für einen Kunden schreiben, über ein Thema, über eine Lösung.“

Wie schreibe ich einen Betreff, mit dem meine E-Mail geöffnet wird?

„Die allermeisten Newsletter und Sales-E-Mails werden tatsächlich ungelesen gelöscht.
Damit die eigenen E-Mails möglichst geöffnet werden, muss die Betreffzeile interessant genug sein.

Das fängt schon beim Versender-Namen an, der im Programm eingetragen wird: je nach Branche kann man es mit Vornamen & Unternehmensnamen versuchen. Also beispielsweise „Lisa von TextManufaktur“.

Und auch in der Betreffzeile würde ich dazu raten, nicht zu förmlich daherzukommen: eher so, wie man eine E-Mail an Freunde schreiben würde.
Eine Betreffzeile, die im klassischen Sinn businesslike klingt, wird weniger oft geöffnet.
Konkret könnte das eine neugierig machende Frage sein, ein überraschendes Statement, ein besonders kurzer Satz … also etwas, mit dem man sich (angenehm) abhebt.
Aber auf jeden Fall sollte die Betreffzeile nicht irreführend sein (wie man es von Clickbaiting kennt) – und natürlich soll dort auch nichts zu lesen sein, was die E-Mail sofort in den Spam-Ordner katapultiert!“

Ich benötige viel Zeit, um Verkaufs-E-Mails und Newsletter zu schreiben. Ich weiß nicht, wie ich anfangen soll und muss oft Sätze mehrmals neu formulieren.
Wie schaffe ich es, schneller zu schreiben?

„Das kann ich verstehen – vielen Menschen liegt es, am Telefon zu überzeugen, aber das Schreiben von Marketing-Texten kann ganz schön zäh sein, und dann ist man manchmal auch noch unter Zeitdruck!

Damit es leichter und schneller geht, wäre ein Tipp, sich eine Datei anzulegen mit Themen, die für Kunden interessant sind. Dann braucht man nicht mehr jedes Mal über geeignete Themen zu grübeln.
Was Kunden sagen, könnte schon ein interessanter Aufhänger sein, wie „Neulich kam eine Kundin in unsere Werkstatt und fragte, ob …“.
Oder Rückfragen und Bemerkungen von Kunden, Umfragen, Gespräche auf Messen oder unter Freunden … all das kann Inspiration für zukünftige Themen sein.

Und zum Text selbst: eine klassische Einleitung ist oft nicht wichtig – man kann ruhig direkt starten, und dabei immer im Sinn haben, welches Ziel diese E-Mail hat und wo der Nutzen für die Leserin ist, die drei Minuten Lesezeit hergeben soll. Das gibt einem gleich mehr Fokus.“

Was muss ich tun, damit meine Texte verkaufen, aber nicht künstlich oder marktschreierisch wirken?

„Die Sätze müssen nicht immer besonders kreativ sein, um gut anzukommen und zu verkaufen.
Wichtiger ist, die Sprache der Kunden zu sprechen – dass Interessenten merken, dass man sie versteht.

Texte, die gut verkaufen, sind konkret und greifbar (was z. B. das bestehende Problem und den versprochenen Nutzen angeht) und müssen nicht gezwungenermaßen „originell“ sein – das setzt einen als Nichtprofi beim Schreiben nur unter Druck.

Und ich komme ich wieder auf die Sammlung von Ideen zurück: Gutes Copywriting bedeutet nicht nur, gut zu schreiben, sondern vor allem gut recherchiert zu haben, was die Zielgruppe denkt und sagt.
Wer Bemerkungen und Fragen der Wunschkunden sammelt, hat schnell wichtige Impulse für die Marketing-Texte zur Hand.
Dann kann man sich sozusagen in die Gedanken der Interessenten einklinken und Leser dort abholen.
Und mein Tipp ist, Aussagen nicht unbedingt zu polieren und zusammenzufassen, sondern wenn passend ruhig 1:1 zu verwenden.

Außerdem ein Tipp, wie man einen Verkaufstext aufbauen kann: Eine einfache Formel ist PAS (Problem-Agitation-Solution) – und am Ende fordert man Leser zur gewünschten Handlung auf.
Es gibt noch Dinge, die man einsetzen kann, damit Leser möglichst schnell reagieren (sonst verliert man sie oft), zum Beispiel Knappheit („noch 10 Plätze frei“) oder Dringlichkeit („Angebot gilt bis…“), aber man muss aufpassen, dabei glaubwürdig zu bleiben und nicht drohend zu klingen.
Sonst könnten Texte tatsächlich marktschreierisch klingen und Kunden verprellen!“

Ich möchte eine Willkommens-Sequenz erstellen. Was soll ich darin schreiben?
Wie viele E-Mails brauche ich und mit welchem Zeitabstand verschicke ich sie?

E-Mail-Serien für neue Abonnenten (zusätzlich zu Newslettern, die alle Leser zeitgleich bekommen) können sehr wirkungsvoll sein – denn wer sich gerade angemeldet hat, ist dem Unternehmen meistens positiv eingestellt (klar, sonst keine Anmeldung).
Diese Sign-up-Phase kann man gut nutzen, um Interessenten systematisch vom Wert des Angebots zu überzeugen (und Käufer an das Unternehmen zu binden).
Ziel soll sein, dass Leser gleich merken, dass es sich lohnen wird, zukünftige E-Mails zu lesen (und schließlich zu kaufen).

In dieser Phase kann man Interessenten auch gut um einen Gefallen bitten – ein Beispiel: man verkauft hochwertige Kurse oder eine anspruchsvolle Dienstleistung und bittet um Feedback, was sie gerade am meisten beschäftigt.
Das gibt einem wertvolle Informationen, um das eigene Marketing effektiver zu gestalten und das Angebot zu verbessern.
Die Opening Rate ist normalerweise in den ersten E-Mails am höchsten – klar, denn wer sich gerade angemeldet hat, will meistens schon 1-2 E-Mails lesen.
Diese Chance soll man nicht verschwenden! Wie im Newsletter muss man auch hier Wert bieten.

Übrigens kann eine E-Mail-Serie auch eine sehr gute Idee als das Freebie an sich sein – Interessenten bekommen als Gegenleistung für ihre E-Mail-Adresse zum Beispiel einen 5-teiligen Mini-Kurs mit wichtigen Infos, die ihnen weiterhelfen – und so aufgebaut sind, dass sie einen Kauf wahrscheinlicher machen.

Ich schlage vor: 4 bis 6 E-Mails (das kann je nach Angebot und Aufbereitung der Informationen variieren) und auf keinen Fall zu lange mit dem Versand zu warten. Die erste E-Mail (in der evtl. auch das Freebie geliefert wird) gleich nach der Anmeldung, und mit einigen Tagen Abstand die nächste.

Der Inhalt und Aufbau der Serie würde hier den Rahmen sprengen – aber möglich sind Vorstellungs-E-Mail (aber ohne langweilige Daten über das Unternehmen – besser persönlicher schreiben), dann häufige Probleme, Storytelling, mögliche Lösungen.
Damit bringt man Interessenten vom Status „problembewusst“ zu „lösungsbewusst“ und optimalerweise zu „kaufbereit“. Denn damit Kunden ihr Geld ausgeben, muss man ihnen zuerst einen Grund dafür liefern!“

Wie läuft es ab, wenn ich mein E-Mail-Marketing von dir schreiben lasse?

„Wenn ich eine Anfrage bekomme, frage ich ein paar Eckdaten ab, damit wir eine Vorstellung vom Projekt und einen ungefähren Preisrahmen haben.
Dann vereinbaren wir ein persönliches Gespräch, in dem wir alle Details besprechen (auf Wunsch auch per E-Mail).

Nachdem der Kunde das Angebot angenommen hat, starte ich mit der Arbeit – je nach Wunsch und Vereinbarung gehören dazu Recherche zur Zielgruppe, Themenvorschläge und Copywriting.

Nach Lieferung der Verkaufstexte können Kunden natürlich ihr Feedback geben und wir schauen, ob daran noch etwas verändert werden soll.
Nach Zahlung werden die Nutzungsrechte übertragen und die Texte können für das E-Mail-Marketing des Kunden verwendet werden.“

Welche Vorteile hat es, das Schreiben der Marketing-Texte wie E-Mails und Newsletter an dich abzugeben, anstatt selbst zu schreiben?

„Schreiben kann man natürlich selber, aber Copywriting ist mehr als das.
Ich habe bei der Copy School von Joanna Wiebe gelernt, wie Texte geschrieben werden, die nicht nur informieren, sondern Menschen überzeugen und zum Handeln bringen.

Marketing-Texte vom Copywriter schreiben zu lassen ist eine Investition, zahlt sich aber letztendlich aus. Und außerdem spart man sich Zeit und Nerven und kann sich auf die eigentlichen Aufgaben konzentrieren.
Eine Alternative ist, die eigenen Texte von mir checken zu lassen – ein Blick von außen von jemanden, der sich in Copywriting auskennt, kann Marketing-Texte viel wirksamer machen.“

Christina Manolaki ist freie Texterin – ursprünglich aus Stuttgart, jetzt in Barcelona – mit Fokus auf Copywriting.
Sie schreibt konvertierende Marketing-Texte wie E-Mail-Serien, Newsletter und Salespages, mit denen Selbständige und Unternehmen neue Kunden gewinnen und mehr Geld verdienen können.

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